Gesund durch Herbst & Winter

11. Dezember 2007

Eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung ist für eine gesunde Lebensweise unabdinglich. Anlässlich eines Kongresses Europäischer Urogynäkologen rief eine Gruppe von internationalen Medizinern und Wissenschaftlern dazu auf, bei den Bemühungen, Krankheitsrisiken zu vermindern, verstärkte Aufmerksamkeit auf die Ernährung zu lenken.

So erläuterte Dr. Tero Kontiokari, Institut für Pädiatrie an der Universitätsklinik in Oulu, Finnland, am Rande des Treffens: "Seit den Römern haben wir gegen Krankheiten mit Hygienemaßnahmen gekämpft, aber auch schon über Ernährung als wichtigen Faktor diskutiert. Mit Fleming´s Entdeckung von Penicillin in den 20er Jahren des 19. Jahrhunderts, gerieten ernährungstechnische und andere Maßnahmen in Vergessenheit. Wir glaubten an den Anbruch eines Zeitalters, in dem alle Infektionskrankheiten durch Penicillin und andere Antibiotika ausgemerzt werden können. Jetzt, mit Heraufdämmern von zunehmenden Resistenzen gegen Antibiotika, sind wir dabei, den Faktor Ernährung wieder zu entdecken."

Amy Howell vom Rutgers University Institute for Blueberry and Cranberry Research, New Jersey/USA, ergänzte: "Wir konnten feststellen, dass nicht nur unausgewogene Ernährung, sondern auch bestimmte verdorbene Nahrungsmittel eine Ursache von chronischen Erkrankungen und sogar Krebs sein können, während andere Nahrungsmittel, insbesondere Cranberries, ein großes Potenzial in ihrer Anti-Adhäsionskraft gegen bestimmte schädliche Bakterien ...haben können, bei denen Antibiotika bereits zu versagen beginnen."

Cranberry-Inhaltsstoffe führen die Doppel-Spitze

Die internationale Cranberryforschung der letzten Jahre hat gezeigt, dass die Cranberry sich nicht nur durch ein hohes Anti-Adhäsions, sondern auch durch ein unübertroffenes Anti-Oxidationspotential gegenüber anderen Früchten, unter anderem auch gegenüber den früher als Erkältungskämpfer gerühmten Orangen und Zitronen, auszeichnet. Eine Reihe von Studien in Nordamerika, Israel und China haben dargelegt, dass die in Cranberrysaft enthaltenen Proanthocyanidine (PACs) die Besiedlung durch bestimmte Bakterien wie Streptococci mutans in der Mundhöhle, Helicobacter pylori in Magen und Darm sowie Escheria coli in Blase und Harnwegen hemmen können. Frische Cranberries, wie sie ab Anfang Oktober im Obst- und Gemüsehandel und in den entsprechenden Fachabteilungen erhältlich sind, enthalten neben Vitamin C und PACs noch weitere wichtige Nährstoffe wie Fasern/Pektin und Polyphenole, die langsam wirkende antioxidative, antibakterielle und antivirale Aktivitäten, unter anderem auch gegen Freie Radikale entwickeln können. Spezielle Teile der Beere, insbesondere die Samenkörner, die Schale und das Fruchtfleisch, spielen dabei mit eigenen, gesundheitswirksamen Inhaltstoffen eine besondere Rolle.

Cranberries - die "Rote Karte" für Freie Radikale

Freie Radikale sind aggressive, gesundheitsschädliche Winzlinge, die sich in unserem Körper wie wild gebären und unsere Zellen und Gewebe angreifen und schädigen ("oxidieren"). Antioxidantien wie z. B. die Vitamine C und E, Carotinoide u. a. machen den Freien Radikalen den Garaus und halten einen schützenden Schirm über unsere Körperzellen. Besonders aktive und effiziente Radikalfänger sind die Proanthocyanidine (PACs). Das sind Gerbstoffe (Tannine), die vor allem in Beerenobst, u. a. aber auch in Tee und dunkler Schokolade vorkommen. Ein Vergleich mit anderen Obst- und Beerensorten (z. B. Heidelbeeren, Himbeeren, Pflaumen, rote und weiße Weintrauben, Äpfel, Orangen und Zitronen) hat allerdings gezeigt, dass die Cranberry den höchsten Gehalt an PACs und damit und auch die höchste antioxidative Kapazität in dieser Versuchsreihe besitzt.

Zum Frühstück mageren Quark oder Joghurt mit Cranberry Fruchtsaftgetränk und geraspelten, frischen (ab Oktober im Lebensmittelhandel) oder getrockneten Cranberries vermischt, das ist der beste Start in den Tag. Genießen Sie tagsüber Cranberry Fruchtsaftgetränk pur oder mischen Sie es mit Mineralwasser oder grünem Tee. Naschen Sie beim Spazierengehen, Wandern oder Skilaufen statt Schokolade öfter mal getrocknete Cranberries. Und wenn Sie so richtig ausgekühlt sind, erhitzen Sie Cranberry Fruchtsaftgetränk und würzen Sie es mit Glühweingemisch. Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt - nutzen Sie die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten um sich mit einer Extraportion zellschützender PACs zu versorgen und zeigen Sie Freien Radikalen die "Rote Karte"!

Was sollte man in der kalten Jahreszeit noch beachten?

Neben der Empfehlung täglich mehrfach zu Obst und Gemüse zu greifen, sollte auch der Rat zur abwechslungsreichen und vollwertigen Kost befolgt werden. Raffinierte Nahrungsmittel (z. B. Weißmehlprodukte, Süßigkeiten) und Fast Food sollten möglichst gemieden werden. Bevorzugen Sie ballaststoffreiche Vollkornprodukte, hochwertige, kalt gepresste pflanzliche Öle und magere Milchprodukte. Beschränken Sie den Verzehr von tierischen (gesättigten) Fetten, die z. B. in fetten Wurstwaren oder Fertigsaucen vorkommen. Die Samenkerne von frischen Cranberries und Seefisch enthalten wertvolle "gute" Fette (wie die Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren) und sollten daher zweimal wöchentlich auf den Tisch kommen. Eine solche Kost entspricht den derzeitig gültigen Ernährungsempfehlungen und bietet die ideale Voraussetzung für ein gesundes und vitales Altern.

Ernährungsempfehlungen: Do´s and Dont´s

Do´s - Immer 1. Wahl …

  • Frisches Obst und Gemüse der Jahreszeit
  • Trockenobst, Hülsenfrüchte
  • Vollwertkost
  • Mageres Fleisch
  • Fisch (möglichst Seefisch)
  • Kaltgepresste pflanzliche Öle
  • Nüsse

Dont´s - Meiden!

  • Fertigprodukte, Fast food
  • Süßigkeiten
  • Weißmehlprodukte (z. B. Weißbrot, Kuchen)
  • Fette Wurstwaren
  • Frittierte Waren
  • Fette Käsesorten
  • Raffinierte Öle, gehärtete Fette
  • Chips, Knabbereien

Die folgenden fünf Tipps können dabei helfen, sich vor Ansteckungen zu schützen und sich gesund durch Herbst und Winter bringen:

1.Waschen Sie sich regelmäßig ihre Hände. Reinigen Sie Telefonmuscheln und ihre Arbeitsflächen, insbesondere im Öffentlichen regelmäßig. Vermeiden Sie volle Wartezimmer, Busse und U-Bahnen.

2. Ein Fußmarsch reduziert nicht nur das Infektionsrisiko, sondern reinigt auch ihre Lungen und stärkt ihre Kondition.

3. Bringen Sie ihren Kindern bei in die Armbeuge zu niesen oder zu husten, anstatt den Mund mit der Hand zu bedecken. Dies vermindert die Übertragung von Bakterien durch Handschlag (ein Nicken reicht auch!) oder durch Berührung von Gegenständen wie auch Türgriffen etc..

4. Halten Sie Kopf und Füße warm und gut durchblutet. Vermeiden sie Nikotin- und übermäßigen Alkoholgenuss, der die körpereigene Abwehr schwächt.

5. Und last, but not least: stärken Sie Ihr Immunsystem durch reichhaltigen Verzehr von frischem, nährstoffhaltigem Obst und Gemüse.

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