Gesunde Haare

04. September 2007

Ob lang oder kurz, glatt oder lockig. Haare werden als sichtbares Zeichen einer gepflegten Erscheinung verstanden. So sind sie eher ein "Statussymbol", das eine gesellschaftliche Funktion erfüllt. Haare werden als Ausdruck der Persönlichkeit verstanden. Sind unsere Haare "krank", leidet deshalb vor allem die Psyche in nicht unerheblichem Maß.

Haare bestehen aus verhornten Zellschichten der Haut, die wie an einem Faden aufgereiht sind. Sie gehören ebenfalls, wie die Nägel, zu den Hautanhangsgebilden. Die Haarwurzel reicht bis in die Lederhaut und manchmal sogar bis in die Unterhaut. Das menschliche Haar besteht aus dem Haarschaft, der Haarwurzel und der Haarzwiebel. Die Haarzwiebel ist an der Haarpapille der Haut befestigt, die aus Bindegewebe besteht. Dadurch erhält das Haar Halt. Die Haarwurzel befindet sich in der Wurzelscheide, die auch Haarfollikel genannt wird. Daran angeschlossen ist eine Talgdrüse, die das Haar einfettet. Zusätzlich wird jedes einzelne Haar von einem Muskel umfaßt und von Nervenfasern umsponnen. Die Nervenfasern sind sehr fein, sie registrieren auch kleinste Berührungen, z. B. einen leichten Luftzug. Dann ziehen sich die kleinen Muskeln zusammen und es entsteht die Gänsehaut.

Das Haar, das sichtbar über der Hautoberfläche liegt, ist in drei verschiedenen Schichten aufgebaut: In der Mitte befinden sich die Markzellen, die auch Medulla genannt werden. Sie wirken oft schwammartig. Um die Medulla herum liegt spindelförmig eine Schicht verhornter Faserzellen, die auch Cortex genannt wird. Diese Faserschicht ist sozusagen der Hauptbestandteil des Haares. Je nachdem, wie sie aufgebaut ist, bestimmt sich die Festigkeit  und Elastizität des Haares. In der Faserschicht befinden sich auch die Farbpigmente. Um die Faserschicht herum ist, wie bei einem Tannenzapfen, das Haar durch eine Schuppenschicht geschützt. Diese Schuppenschicht, die Cuticula, ist zwar mehrlagig, aber auch sehr dünn. Weil sie durchsichtig ist, schimmern durch diese Schicht die Farbpigmente des Haares hindurch.

Haare haben auch heute noch eine physiologische Funktion. Haare wachsen nahezu überall am Körper auf der Haut. Sie schützen den Körper vor äußeren Belastungen und vor Kälte. Allerdings ist diese Funktion heute nicht mehr so wichtig. Die Kopfhaare sind aber immer noch wichtig. Sie schützen vor zu starker Sonnenbestrahlung. Die Haare an den Augen, die Brauen und Wimpern, bieten Schutz vor dem Eindringen von Fremdkörpern. Das gleiche gilt für die Haare in der Nase. Sie sollen das Einatmen von Schmutz und kleinen Insekten verhindern.

Mode und gesellschaftlicher Status bestimmen oft die Haartracht. Neben den physiologischen Funktionen haben Haare heute aber vor allem eine ästhetische und modische Funktion. Haare und Frisuren haben in verschiedenen Kulturen häufig den gesellschaftlichen Status von Menschen ausgedrückt. Oft zeigt die Frisur auch heute die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe, z. B. bei Punkern. Allgemein gehört heute die Haarpflege zu den wichtigsten kosmetischen Mitteln, die das äußere Erscheinungsbild eines Menschen prägen.

Entwicklung der Haare

Die Haare entstehen vor der Geburt. Die Entwicklung der Haare beginnt bereits ab der 6. Schwangerschaftswoche. Zu diesem Zeitpunkt werden die ca. 5 Millionen Haarfollikel angelegt. Nach der Geburt kommen keine neuen Haarfollikel mehr hinzu. Obwohl der Mensch genauso viel Haarfollikel besitzt wie der Schimpanse, hat er nicht so viele Haare. Das liegt daran, dass nicht in jedem Haarfollikel ein Haar wächst. Ein Haarfollikel kann allerdings im Laufe des Lebens mehrere Haartypen entwickeln. So fangen die Haarfollikel im Gesicht eines Mannes erst mit der Pubertät an, Barthaare zu entwickeln. Gleiches gilt für die Schambehaarung.

Haarausfall

Haarausfall kann unterschiedliche Formen haben. Haarausfall nennt man auch Alopezie. Damit wird ein Zustand bezeichnet, bei dem 60 Prozent der Haare an eine Stelle oder in einem bestimmten Gebiet ausfallen. Es gibt verschiedene Formen des Haarausfalls. Er kann genetische Ursachen haben, sich über einen längeren Zeitraum erstrecken, oder auch akut auftreten.

Am häufigsten ist die androgenetische Alopezie. Dabei handelt es sich um einen genetisch vorbestimmten Haarverlust, der durch Alterung verursacht wird. Er ist von rassischen und familiären Veranlagungen abhängig. Diese Veränderungen sind hormonell gesteuert. Dabei bewirken die Hormone bei Männern einerseits ein gesteigertes Wachstum im Bartbereich, andererseits die Vermehrung von Talgdrüsen auf dem Kopf. Hormoneller Haarausfall ist bei Frauen seltener als bei Männern, kann aber durchaus vorkommen.

Der kreisrunde Haarausfall ist eine häufige Erkrankung. Die Alopecia areata ist ein örtlicher Haarausfall, bei dem es zum Verlust der Haare in einem begrenzten, meist kreisrunden Bereich kommt. Deshalb wird sie auch oft als kreisrunder Haarausfall bezeichnet. Diese Erkrankung ist ziemlich häufig.

Eine andere Verlaufsform der Alopecia areata ist der Ausfall aller pigmentierten Haare. Übrig bleiben nur Haare ohne Pigment. Das führt dazu, dass Menschen plötzlich nur noch graue Haare auf dem Kopf haben. Diese Form setzt oft akut und plötzlich ein. Seelische Faktoren sind aber weder Auslöser dieses Phänomens, noch beschleunigen sie den Vorgang

Ursachen des Haarausfalls

Medikamente können vorübergehenden Haarausfall herbeiführen. Neben einer genetischen Veranlagung und immunologischen Faktoren kann Haarausfall außerdem viele andere Ursachen haben. Manche medikamentöse Therapien, z. B. die Therapie mit Zytostatika bei bösartigen Tumorleiden, können zum Verlust der Haare führen. Dieser Haarverlust ist meistens rückgängig, wenn die Medikamente nicht mehr eingenommen werden.

Länger andauernder Druck z. B. durch Tragen von Schmuck, Berufsbekleidung oder Verbänden, oder Zug z. B. durch Pferdeschwanzfrisuren, Haartrachten oder Lockenwickel, können Haarausfall verursachen. Auch diese Form des Haarausfalls geht zurück oder verschwindet ganz, wenn die Schädigung vermindert oder abgesetzt wird. Haarausfall, der sich nicht zurückbildet, entsteht häufig bei narbenbildenden Veränderungen der Haut durch Quetschungen, Verätzungen, Verbrennungen, bei Röntgenschäden, bei Erkrankungen wie Tuberkulose, Lepra.

Haarwäsche

Jeder macht es anders. Zweimal in der Woche, oder doch lieber jeden Tag? Wie oft soll man sich die Haare waschen. Und wie viel Shampoo wird gebraucht. Manch einer leert eine ganze Flasche in der Woche. Andere kommen damit "ewig" aus. Wie man ein Shampoo richtig bzw. ausreichend anwendet, darüber gibt es vielfach große Unsicherheit. Von Kirsche bis Pflaume - die Größe des Shampookleckses richtet sich nach der Haarlänge. Den zweiten Waschgang lassen Sie weg - Ihre Kopfhaut wird es Ihnen danken. Ein zweiter Waschgang ist nur erforderlich, wenn die Haare sehr schmutzig sind, oder wenn Sie sie nur ein- bis zweimal pro Woche waschen. Wer seine Haare täglich, oder jeden zweiten Tag wäscht, der kann auf einen zweiten Waschgang verzichten.

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